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MUSIK VERBINDET OLDESLOER UND BRASILIANER

... so war es in verschiedenen Zeitungen im September zu lesen. Die Oldesloer waren Schülerinnen und Schüler unseres 6. Jahrgangs mit ihren Familien und die Brasilianer waren Jugendliche aus einer Favela in Belo Horizonte. Wie kam es nun zu dieser Verbindung? Einige Wochen zuvor besuchte ich im Rahmen einer Fortbildung eine Veranstaltung in Bad Segeberg über Entwicklungsperspektiven auf der Erde. Dort waren viele Gruppierungen vertreten, die ihre Projekte vorstellten. So ergaben sich verschiedenste Gespräche, so auch mit dem Vertreter der sogenannten „Kinderkulturkarawane" ( auch im Internet nachzulesen unter www.kinderkulturkarawane.de).

beitern versucht, mit den Kindern die Freizeit zu gestalten. Sie können dort essen, Hausaufgaben machen, werden aufgeklärt in Sachen Drogen, Sexualität und Hygiene. Aber sie werden dort auch angeleitet zu tanzen, Instrumente zu bauen und zu musizieren. Aus diesem musischen Zweig ist das Ensemble „Tocando Pela Vida" entstanden, was soviel heißt wie „Musik machen für das Leben". Gerade diese Kinder, die oft Schläge, Hunger und Misshandlung am eigenen Körper erleiden mussten, erfahren durch Tanz und Musik, sich auch in ihrer Haut wohl zu fühlen und dass man Kraft einsetzen kann, ohne jemand anderem zu schaden oder selbst Schaden zu nehmen. Zum Repertoire dieser Gruppe gehört die traditionelle Musik ebenso wie die populären Rhythmen Brasiliens. Die Perkussions-instrumente werden aus den verschiedensten Materialien, die es überall zu finden gibt, zum größten Teil von den Kindern selbst gebaut. Daneben kommen auch Flöten zum Einsatz.

Die Frage war nun, wie die Kinder des 6. Jahrgangs und ihre Eltern auf diese Idee zur Begegnung reagieren würden, da die Brasilianer in unseren Familien untergebracht werden sollten. Die Resonanz war überwältigend. Die Schülerinnen und Schüler fanden die Sache spannend und es meldeten sich weit mehr Gastfamilien als benötigt wurden. So musste das Los entscheiden, was zu einiger Enttäuschung führte. Als dann die brasilianischen Betreuer baten, die Kinder zu zweit unterzubringen, da Bad Oldesloe die erste Station ihrer Überseereise war und noch viele Ängste bestanden, musste die Zahl der Gastfamilien noch einmal reduziert werden. Die Ankunft rückte schnell näher, die Organisation lief auf Hochtouren und dann waren die Brasilianer bei uns.

Ich erzählte ihm von unserem bevorstehenden Vorhaben „Kinder der Welt" und er hatte sofort die Idee zu dieser „hautnahen Begegnung".

Diese von der UNICEF organisierte „Karawane" besteht aus verschiedenen Gruppen von Kindern und Jugendlichen aus Problemzonen der Erde, die mehrere Wochen durch Deutschland und Nachbarländer touren, um mit workshops Geld für ihre jeweiligen Projekte zu verdienen.

Bei der Gruppe, die dann auch zu uns kam, handelte es sich um 13 Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren und 5 erwachsene Betreuer. Sie leben in einer Favela.

Favela bedeutet kleine provisorische Häuser, keine Wasserversorgung, selten Strom, Gewalt, schlechte Ausbildungsmöglichkeitem u.s.w.. In einem Integrationshaus wird dort von Sozialar