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Tocando Pela Vida

Kinderkulturkarawane 2002

Belo Horizonte/ Brasilien

Bericht einer Gastfamilie

Herr Markwart begrüßte die Gruppe, wir lernten unsere Gastschülerinnen kennen und fuhren mit ihnen zu uns.

Dt, die Mädchen hatten schmutzige Wäsche dabei. Kein Problem, dachte ich, ab in die Waschmaschine und gut. Den brasilianischen Mädchen war dass nicht geheuer, immer wieder guckten sie nach der Wäsche und wurden immer besorgter. Naja, so ein Waschgang dauert, Vorwäsche, Waschgang, Spülen, Schleudern, dass braucht so seine Zeit, unvorstellbar für Cintia und Luciene. Schließlich verlangten sie ihre Wäsche, doch ich konnte sie ihnen nicht geben, der Waschgang war noch nicht beendet. Glücklicherweise wussten wir, dass der Dolmetscher bei Familie Berger untergebracht war, dieser konnte den Sachverhalt dann aufklären.Wir waren auch überrascht über die sehr sommerliche Kleidung, bislang war sie sicher ausreichend da wir einen schönen Spätsommer mit sommerlichen Temperaturen hatten. Doch das war jetzt vorbei, barfuss in Badelatschen war morgens mit Sicherheit zu kalt. Hier half der Schulverein, alle Mitglieder der Gruppe wurden mit warmen Socken und Jacken ausgerüstet!

Cornelia Jäger-Glantz

Die erste Vorhabenwoche der 6.Klassen in diesem Schuljahr stand unter dem Motto" Kinder aus aller Welt". In diesem Zusammenhang war es gelungen, eine Gruppe der Kinderkulturkarawane nach Bad Oldesloe, an die IGS zu holen.

Die Kinderkulturkarawane steht unter der Schirmherrschaft von Ron Williams und UNICEF. Die Gruppe TOCANDO PELA VIDA kommt aus Brasilien. Die Jugendlichen, ehemalige Straßenkinder, wollen mit ihrer Musik auf sich aufmerksam machen, sie nehmen ihr Schicksal in die Hand und gestalten ihre Zukunft mit, sie werden von Schulen oder Kirchengemeinden eingeladen und gestalten Workshops und Feste und lernen vor allem das Land, die Leute und Gleichaltrige kennen.

Sie stellten die unterschiedlichen Richtungen brasilianischer Musik vor, vom „Marcho-rancho bis zur Axe`-music", der aktuellsten Richtung der populären Musik Brasiliens. Gespielt werden Flöten und Trommeln. Lisa gefiel vor allem der Kampftanz Capoeira, den Cintia zeigte.

Die Mädchen und Jungen aus der brasilianischen Stadt Belo Horizonte wurden in verschiedenen Gastfamilien untergebracht, gestalteten einen Workshop mit den 6.Klassen und gaben Konzerte. Besonders beeindruckend war für mich das Abschiedskonzert. Sie waren nur zwei Tage bei uns und wir konnten uns nur mit Schwierigkeiten verständigen, trotzdem hatten wir viel Freude miteinander. Besonders Lisa war sehr traurig als Cintia und Luciene wieder abreisen mussten, sie machte die nächste Adresse über das Internet ausfindig, telefonierte, beschloss vorübergehend Portugiesisch zu lernen, erkundigte sich wie teuer ein Flug nach Brasilien ist, fragte mich ob man sich nicht vorzeitig konfirmieren lassen könnte ( wegen der zu erwartenden Einnahmen ) und so weiter, es war eine beeindruckende Begegnung!